Innsbruck – 320 von 322 Stimmen wurden abgegeben: Historisch war am Samstag nicht nur der Ort für die Neuwahl des Tiroler Schützenkommandanten, nämlich das Innsbrucker Stadtgasthaus „Haymon“, wo vor 70 Jahren der Landesverband der Schützen gegründet wurde. Sondern erstmals wählten die Schützen wegen der Corona-Krise den Nachfolger von Fritz Tiefenthaler mit Briefwahl. Außerdem konnten alle 235 Schützenkompanien daran teilnehmen. Schließlich ritterten der Axamer Thomas Saurer und der bisherige Tiefenthaler-Stellvertreter Christian Meischl aus Lans um das höchste Schützenamt im Land.
Bei einer Wahlbeteiligung von 99,38 Prozent setzte sich der Protokollchef des Landes Thomas Saurer mit 187 Stimmen durch. Schon vorher war ausgemacht worden, dass der unterlegene Mitbewerber automatisch die Funktion des Vize-Schützenchefs übernimmt. Das wird wie bereits jetzt Christian Meischl sein.
„Gemeinsam werden wir die Tiroler Schützentradition bewahren, leben, aber auch weiterentwickeln. Wir werden unsere Kultur und Landesidentität verteidigen und fördern – wir Schützen werden sie schützen. Und wir werden dabei eine starke Kraft in unserem Land sein“, sagte der neue Landeskommandant, der einen Tag vor dem Herz-Jesu-Sonntag sein Amt antrat. Tiefenthaler wünschte Saurer den Rückhalt der Offiziere und Funktionäre „in all unseren Organisationsebenen“.
Die Schützen waren um Harmonie bemüht, anfangs gab es bekanntlich Dissonanzen wegen der Kampfabstimmung. Doch sowohl Saurer als auch Meischl hatten sich in den vergangenen Monaten bei den Kompanien vorgestellt. Die hohe Wahlbeteiligung ist für Tiefenthaler, der sich persönlich für die Beteiligung aller Kompanien bei der Wahl eingesetzt hatte, eine „basisdemokratische Stärkung des neuen Kommandanten“.